TEUPITZ Vor vier Jahren hat die kleine Vereins-Druckerei auf dem Gelände der Asklepios-Klinik in Teupitz ihre Arbeit begonnen. Seitdem sind in den Räumen im Haus A schon viele Flyer, Schützenzeitungen, Broschüren, Briefbögen, Visitenkarten, Festschriften und Bücher gedruckt worden. Drucker Andrej Grünberg blättert in einem dicken Hefter mit den Belegexemplaren und holt dann die Broschüre mit Songtexten und Noten der Gruppe "Rosenstolz" hervor. "Die kommen auch aus unserer Druckerei" freut er sich. Ein Verlag hatte den Auftrag nach Teupitz vergeben.
Druckerei-Chef
Wenn sie sich bei
Und das ist in den meisten Fällen auch gut gelungen. Schon bald sind die ersten Veränderungen bei den neuen Mitarbeitern zu spüren. Schlegel: "Man merkt ihnen bald an, dass sie durch die Arbeit selbstbewusster und zufriedener werden." Sie können sich mehr konzentrieren und trauen sich auch mehr zu. Ein Patient, der sich zum Beispiel anfangs nicht wagte, ans Telefon zu gehen, wenn es klingelte, hatte bald kein Problem mehr damit. Ganz selbstverständlich sprach er mit den Kunden. Ein anderer lernte es, ruhig eine Stunde lang am Computer zu arbeiten. Wichtig sei es, so Schlegel, dass am Ende nur die Qualität der Arbeit zählt. Schließlich wolle man ganz normale Aufträge für den Kunden erfüllen. Schlegel: "Und der Kunde will zufrieden sein." Die Vereins-Druckerei müsse sich am Markt behaupten. Zwar erhalten die Patienten keinen richtigen Lohn, sondern eine Aufwandsentschädigung. Doch der Materialaufwand sei größer, da nicht alles gleich beim ersten Anlauf klappe und mehr Ausschuss anfalle. Schlegel: "Manches dauert natürlich auch länger als bei anderen Mitarbeitern. Aber das gehört hier nunmal mit dazu." Dafür herrsche in der Druckerei ein sehr gutes Arbeitsklima. Die zwölf Patienten kommen gern in die Druckerei. Am liebsten würden sie sogar am Wochenende drucken, falzen, schneiden und packen.
Auch Grünberg und Schlegel macht es hier Spaß, weil sie neben den fertigen Broschüren und Flyern auch Ergebnisse sehen, die nicht nur in Euro abzurechnen sind. Schlegel: "Wir freuen uns, wenn mal ein ehemaliger Patient bei uns reinschaut und erzählt, dass er einen Job oder einen Ausbildungsplatz erhalten hat." Und das kommt zum Glück öfter mal vor.
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